Frohe Weihnachten 2016 ... was als Neuanfang gedacht war, entpuppte sich als Stillstand
Als ich alle Kartons aus der Schweiz ausgepackt hatte, alle Möbel standen an ihrem Platz, habe ich begonnen, mein Haus nach meinen Ideen zu gestalten. Dann war alles fertig, ein neues Wohlfühlhaus stand mir zur Verfügung. Jetzt konnte der Neuanfang beginnen. Erst da begriff ich, dass ich mich hierher verkrochen hatte. Hierher in die Einsamkeit. Nie zuvor habe ich schöner gewohnt, diese Aussicht - einzigartig!
Aber ich war allein! Keine Nachbarn, wenig Menschen im Alltag, kein Austausch. Dann wurde mir bewusst, dass ich genau das brauchte. Ich wollte nicht sprechen, ich konnte nicht sprechen, nicht einmal schreiben, nicht arbeiten, eigentlich nur funktionieren. Ich hatte keine Ziele, keine Visionen, keine Träume mehr, musste ständig weinen, war froh, wenn wieder ein Tag vorbei war und ich ins Bett gehen konnte. Und manchmal wäre es mir egal gewesen, wenn es keinen neuen Tag gegeben hätte. Ich befürchtete eine Depression. Im März kam Holly zu uns, eine ängstliche, 2-jährige Mischlingshündin aus dem Tierschutz.
Eine spontane Aktion von einem Tag auf den anderen, kurz vor Ostern. Zuerst nur zur Pflege. Dann geschah so vieles mit Akira und mir.
Akira übernahm sofort die Mutterrolle und Holly genoss es, sich anlehnen zu können.
Und die beiden zusammen so glücklich zu erleben, brachte mir die guten Gefühle zurück. Nach kurzer Zeit entschied ich, dass Holly bei uns bleibt und ich habe diesen Entscheid keinen Tag bereut.
Ohne meine Hunde würde ich nicht jeden Tag aus dem Haus gehen, wäre wahrscheinlich tatsächlich depressiv geworden. Sie bringen mich immer wieder zum Lachen. Sie sind die zuverlässigste Komponente in meinem Leben, stets an meiner Seite ohne Wertung, geben Energie und Zuversicht. Und so viel Freude.
Nach einem Jahr Stillstand kommt wieder Leben in mich. Die Zeit der Trauer brauchte es offenbar. Die höheren Instanzen wissen halt mehr und haben den Überblick. Gerade habe ich das Gefühl, es sei wichtig, mich auch um meine körperliche Gesundheit zu kümmern und mache einiges dafür.
Ich habe wieder Ziele und werde in absehbarer Zeit weiterziehen. Das raue Klima hier in 720m Höhe ist nichts für mich. Ich möchte an der Wärme leben, brauche mehr Sonnenenergie. Konkretes kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, aber es könnte Richtung Mallorca gehen. Auch für die Hunde wäre ein wärmeres Klima im Alter bekömmlicher. Gleichzeitig werde ich meinen Haushalt auflösen. Dieser ganze Ballast, den ich zum wirklichen Leben nicht brauche wird verschenkt oder gespendet. Ich kann nur sagen, solche Gedanken sind plötzlich da und fühlen sich von Anfang an völlig klar und richtig an – und werden somit umgesetzt.
Ich lass mich überraschen. Es braucht immer einen ersten Schritt, den bin ich bereits gegangen. Von jetzt an läuft alles so, wie es für mich vorgesehen ist. Ich habe wieder meinen Mut, fühle mich fit und wach für alles, was kommen möchte.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr, erfüllt von Frieden, Freude, Liebe und Hoffnung.